Kapselendoskopie mit
Dünndarmkapsel (Videokapsel)

Was ist eine Kapselendoskopie des Dünndarms?

Man könnte sich vorkommen wie in dem Film „Die Reise ins ich“: bei der Kapselendoskopie des Dünndarms werden durch eine Videokapsel Bilder vom Körperinneren digitalisiert und an die Oberfläche gesendet. So können seltene Erkrankungen im Dünndarm auf eine für den Patienten kaum belastende Methode erkannt werden. Die Kapsel hat die Größe und Form einer größeren Tablette. Sie kann mit einem Schluck Wasser meist problemlos geschluckt werden. Die Videokapsel wandert über die Speiseröhre und den Magen in den Dünndarm und wird dann über den Dickdarm auf natürliche Weise wieder ausgeschieden. Da die Kapsel ein Einmalartikel ist, besteht nicht die Notwendigkeit die Kapsel aufzufangen, sie wird auch für die Auswertung nicht benötigt. Während der Wanderung durch den Dünndarm nimmt die Kapsel Videobilder auf; diese werden an einen tragbaren Empfänger gesendet und dort gespeichert. Die Wanderung durch den Dünndarm 4-5 Meter langen Dünndarm beträgt 4-8 Stunden.

Während dieser Zeit können Sie Ihrer normalen Beschäftigung (z. B. Hausarbeit, Büro) nachgehen, solange sie keinen starken körperlichen Einsatz erfordert. Einschränkungen ergeben sich lediglich dadurch, dass das System nicht wasserdicht ist. Während Sie den Rekorder tragen, dürfen Sie deshalb nicht duschen, baden oder schwimmen.

Wann sollte eine Kapselendoskopie eingesetzt werden?

Eine Kapselendoskopie sollte dann zum Einsatz kommen, wenn die Ursache einer Blutarmut (Anämie) durch eine Magen- und eine Darmspiegelung nicht geklärt werden konnte, die Blutungsquelle aber im Magen-Darm-Trakt vermutet wird. Auch bei Patienten mit einem Morbus Crohn kann die Kapsel zur Diagnostik hilfreich sein. Die Abklärung von Bauchschmerzen sollte die große Ausnahme sein; hier ist auch die Kostenübernahme durch die Kassen schwierig.

Welche Risiken und Komplikationen gibt es bei eine Kapselendoskopie?

Bisher hat die Einnahme der Kapsel zu keinerlei schwerwiegenden Komplikationen geführt. Keine der Kapseln ist während der Passage gebrochen. Mit Komplikationen ist nach bisherigem Wissensstand nur zu rechnen, wenn eine Verengung im Magen-Darm-Trakt die Passage der Kapsel nicht erlaubt oder wenn vor der Einnahme auf die Kapsel gebissen wurde.

Gibt es Kontraindikationen?

Ein Herzschrittmacher stellt eine Kontraindikation für die Kapselendoskopie dar, ebenso eine bekannte Engstelle im Magen-Darm-Trakt, da hier die Kapsel stecken bleiben kann. Eine MRT (Kernspin)-Untersuchung sollte erst dann erfolgen, wenn die Kapsel sicher wieder ausgeschieden wurde.

Worauf ist zu achten? Ihre Vorbreitung zur Kapselendoskopie.

Am Tag der Untersuchung müssen Sie nüchtern sein, d. h. die letzte Nahrungsaufnahme sollte am Vorabend 16 Uhr erfolgen. Am Abend vor der Untersuchung sollte der Darm mit einem Abführmittel gereinigt werden.